Keef Micawber – der Mythos

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Wie ein Guitar Mod von Keith Richards den Gitarrenkosmos veränderte

Ein Mythos ist eine Geschichte, die einzigartig ist und in ihrer Ausschmückung immer neuen Brennstoff für sagenhafte Ergänzungen bietet. Die Geschichte um den Mythos der legendären Keef Micawber Gitarre, die Keith Richards einst zum 27. Geburtstag von Eric Clapton geschenkt bekam, bietet den Zunder für die Legendenbildung rund um das magische Instrument. Die Rolling Stones bereiteten sich gerade auf die Aufnahmen von „Exile on Mainstreet“ vor, als die magische Geschichte begann, die die Band und damit auch die Micawber zum Mythos werden ließ.

Der Mythos „Keef Micawber“

Es war zu der Zeit, als Keith Richards begann sich für die Telecaster zu interessieren. In den späten 1960er Jahren. Auf der Suche nach neuen Sounds experimentierte er mit offenen Stimmungen. Er veränderte seine Micawber Telecaster mit verschiedenen Mods. Das war der Beginn des typischen Rolling Stone Sounds.

Der legendäre Mod, der aus Langeweile geschah

Es scheint so zu sein, dass Keith um das Jahr 1967 verdammt viel Zeit hatte und fast ein bisschen aus Langeweile begann seine neue Telecaster zu „frisieren“. Das ursprüngliche Modell war mit einem typischen Single-Coil-Pickup in der Neck Position bestückt. „Zu wenig Biss“ befand Keith und ersetze ihnvor der großen „Rolling Stones America Tour 1972“ kurzerhand durch einen 50er Gibson PAF Humbucker. Und um noch „einen darauf zu setzen“ setze Richards den Pickup falsch herum ein, nämlich mit den Magneten in umgekehrter Richtung. Weitere Mods folgten. Z. B. die Umwandlung der Messing Bridge mit den einzelnen Saitenreitern in eine fünfseitige Stimmung, was die tiefe E-Saite obsolet machte. Oder der Austausch der klassischen Mechaniken zu den, in den 1970ern moderneren, Sperzel-Locking-Tunern.

moews Hemingway Keef Micawber

„Es war dieser verrückte Kundenwunsch, der uns herausforderte die Keef Micawber in liebevoller Detailtreue in ihrem unverwechselbaren Aussehen, ihrer hervorragenden Spielbarkeit und erstaunlichem Klang dem Ursprung nachzuempfinden. Und was soll ich sagen? Das ist uns gelungen.“ (Det Moews)

Keef Micawber – die Butterscotch Blondine

Bis zum heutigen Tag ist die Micawber eine von Keith Richards Lieblingsgitarren. Ob im Studio oder live auf der Bühne, die Butterscotch Blondine ist sein Herzblatt. Und man sieht es ihr an. Natürlich erworbene Mods, wie das Fehlen des schwarzen Dots im 17. Bund, legen Zeugnis ab über das exessive Spiel des Guitar Heros. Ebenso wie die jahrzentelangen, hart erworbenen Spielspuren am wundgeschrebbelten Holz des Gitarrenbody. Die Blondine lebt. Sie ist zwar gealtert, aber ihrem Kultstatus war das mehr als zuträglich. Und so wird sie das bleiben, was die Band, aus der sie zum Leben erweckt wurde schon lange ist. Ein Mythos.